Diagnose Diabetes
Wie wurde bei Ihnen die Diagnose Diabetes gestellt?
Eine Zufallsdiagnose bei einer Routineuntersuchung, nach einem Unfall oder während einer sehr angespannten Phase mit familiären Konflikten? Nehmen Sie sich die Zeit, intensivdarüber nachzudenken und Sie werden interessante Zusammenhänge erkennen.
Die Konsequenz
Was wäre die logische Konsequenz in Therapie und Lebensumfeld? Vermehrter Stressabbau? Mehr Zeit und Raum für Entspannung und Ruhe aktiv schaffen? Sich selbst und sein Umfeld weniger unter Stress setzen?
Bei Diabetes unterscheiden wir generell eine Minderproduktion von Insulin oder eine Insulinresistenz.
Minderproduktion von Insulin: Die Bauchspeicheldrüse kann nicht mehr genug oder gar kein Insulin produzieren. Ursachen können eine „Dauerbelastung“ der Bauchspeicheldrüse, Infektionen oder das Zugrundegehen der Inselzellen sein – auch hierfür gibt es wiederum Ursachen!
Eine Insulinresistenz liegt vor, wenn die Bauchspeicheldrüse zwar ausreichend Insulin produziert, aber dieses Insulin den Zucker nicht mehr in die Zellen transportieren kann. Hier stellt sich die Frage, ob die Zellen das Insulin nicht mehr richtig „erkennen“ oder das Insulin nicht 100 % korrekt „gebildet“ wurde und deshalb nicht richtig von den Zellen „erkannt“ wird (Zellkommunikation).
Weitere Ursachen für die Diagnose Diabetes
Die Ursachen sind vielfältig:
- Unausgewogene Ernährung (zu fett, zu viel Süßigkeiten)
- Dauerbelastung der insulinproduzierenden Zellen, da ständig (z. B. jede Stunde Kleinigkeiten wie Keks, Bonbon, Süßes usw.) Essen zugeführt wird – schon ein Keks lässt die Bauchspeicheldrüse arbeiten!
- Länger andauernder familiärer und/oder emotionaler Stress, der eine Assoziation zur Bauchspeicheldrüse haben kann
- Zu wenig Bewegung, um die zugeführten Kohlenhydrate zu „verbrennen“: Es werden mehr Kohlenhydrate täglich aufgenommen, als für die Energiebildung verbraucht wird (Ungleichgewicht). Der nicht verbrauchte Teil an Energie wird als Reserve eingelagert!
- Fehldiagnosen durch Unkenntnis der Grundregulation des VNS
Zwei Beispiele:
1. Wenn die Bauchspeicheldrüse alle 2 Stunden etwas zu „verdauen“ hat und Insulin produzieren muss, damit der entstandene Zucker in die Zellen geschleust werden kann, ist sie irgendwann total erschöpft und kann nicht mehr genug Insulin produzieren. Wenn Sie jetzt zufällig beim Arzt sind und eine Routineuntersuchung durchgeführt wird, wird sehr schnell festgestellt, dass zu viel Zucker im Blut ist. Weitere Untersuchungen bringen die Ergebnisse, dass entweder zu wenig Insulin (Erschöpfung) produziert wird, oder dass ausreichend Insulin vorhanden ist, dieses jedoch den Zucker nicht in die Zellen schleusen kann. Dauerstress der Bauchspeicheldrüse – sie kann nicht permanent Höchstleistungen erbringen, irgendwann braucht sie Ruhe, um sich zu erholen. Kein Sportler kann permanent Höchstleistungen bringen, die Ruhe und Erholungsphasen sind genauso wichtig, sonst nimmt sich der Körper eine „Zwangspause“.
2. Es geht Ihnen gut und Sie haben keine Beschwerden. Plötzlich haben Sie einen Unfall, ein schockartiges Erlebnis oder Dauerstress im Büro oder Zuhause (= Dauerfluchtreaktion mit entsprechender permanenter Energiebereitstellung). Da Ihr Körper diesen erhöhten Energiebedarf so schnell wie möglich für die „Stressbewältigung“ bereitstellen will, wird vermehrt Zucker ausgeschüttet, was kurzfristig zu hohen Zuckerwerten im Blut führt. Diese Situation kann auch 2-4 Wochen andauern. Mehr Zucker bedeutet mehr verfügbare Energie für körperliche und geistige Höchstleistung (schnellere Problemlösung): Alles ist auf „Fluchtverhalten = Dauerstress“ eingestellt. Wenn Sie jetzt zum Arzt gehen und eine routinemäßige Untersuchung z. B. nach einem Unfall durchführen lassen, kann eine Fehlinterpretation der Gesamtsituation sehr schnell dazu führen, dass Sie ab diesem Zeitpunkt „Diabetiker“ sind! Wenn der Stress am Arbeitsplatz oder daheim nachlässt oder es Ihnen keinen „Stress“ mehr macht, der Unfallschock überwunden ist oder das „Fluchtverhalten“ nicht mehr notwendig ist, kehrt im Körper die Normalität wieder zurück und die erhöhte Zuckerbereitstellung und Insulinproduktion regeln sich wieder auf ein Normalmaß zurück.
Anhand dieser beiden Beispiele ist sehr einfach nachzuvollziehen, dass unter bestimmten Umständen eine vermehrte Produktion von Zucker (Glukose) und auch Insulin notwendig sein kann und biologisch sinnvoll ist. Ohne das Wissen über das berufliche/familiäre Umfeld bzw. „schockartige“ Erlebnisse des Patienten können sehr häufig Fehldiagnosen entstehen.
Wurden Sie von Ihrem Therapeuten darüber befragt, was die letzten Stunden/Tage/Wochen in Ihrem Leben so alles „Aufregendes“, „Stressiges“ oder „Bedeutsames“ passiert ist, bevor die„zufällige“ Diagnose Diabetes gestellt wurde?
Fazit: In einer akuten Stresssituation (auch 2-4 Wochen lang möglich) bringt ein Glukose-Toleranztest keine sichere und sinnvolle Aussage, wenn nicht das private, familiäre und/oder berufliche Umfeld mitberücksichtigt wird.