Ozon-Therapie
Was ist die Ozon-Therapie?
Die Ozon-Therapie ist eine Therapie, bei der durch Ozon unterschiedlich starke Reize ausgelöst werden, um anschließend eine Reizantwort (Reaktion auf diesen Reiz) zu erzeugen und so das Immunsystem und andere Regelsysteme zu aktivieren. Etwa 50 ml Blut wird aus der Vene in eine Vakuumflasche entnommen und mit der erforderlichen Ozonmenge durchperlt. Die Mischung wird danach sofort als Eigenblut-Transfusion wieder in die Vene injiziert. Um auf diesen Reiz überhaupt reagieren zu können, muss der Körper über entsprechende Regulationsmöglichkeiten und Energiereserven verfügen. Der Erfolg einer Ozon-Therapie hängt somit wesentlich vom Energiestatus des Patienten und seiner Regulationsfähigkeit ab. Wenn nicht genügend Energiereserven zur Verfügung stehen, um auf diesen Reiz zu reagieren, kann das Gesamtsystem schnell überfordert werden.
Bevor ein Therapeut eine Ozontherapie durchführt, sollte er sich über die Regulationsmöglichkeiten und Energiereserven des Patienten ein genaues Bild gemacht haben!
Es gibt verschiedene Arten der Ozon-Therapie:
- Große Eigenblutbehandlung (GEB)
- Kleine Eigenblutbehandlung (KEB)
- Äußere Behandlung
- Rektale Ozon-Verabreichung (Darminsufflation)
- Injektionen in Gelenke
- Infiltration
- Ozonpunktur
Die Ozonkonzentration ist abhängig von der Art der Anwendung, dem Krankheitsbild und dem Allgemeinzustand des Patienten und liegt zwischen 1 und 100 µg/ml (0,05-5% O3).
Was ist Ozon?
Ozon ist eine chemische Verbindung aus 3-Sauerstoffatomen. Während der Luftsauerstoff aus 2 Sauerstoffatomen (O2) besteht und eher reaktionsträge ist, ist das Ozon mit seinem 3 Sauerstoffatomen ein reaktionsfreudiges Gas, das schnell mit anderen Molekülen reagiert. Dieser Reiz (Reaktionsfreudigkeit) macht die therapeutische Wirkung des Ozon aus.
Prinzip und Arten der Ozon-Therapie
Große Eigenblutbehandlung: Etwa 50 ml Venenblut werden in eine Vakuumflasche entnommen und mit der erforderlichen Ozonmenge durchperlt. Die Mischung wird danach sofort als Eigenblut-Transfusion wieder verabreicht.
Kleine Eigenblutbehandlung: 5-10 ml Venenblut werden mit Ozon vermischt und in den Muskel injiziert
Äußere Behandlung: Begasung der Haut, Ozonwasser, ozonisiertes Olivenöl
Rektale Ozon-Verabreichung: Über einen dünnen und weichen Kunststoffkatheter wird eine kleine Menge Ozon in den Darm verabreicht
Injektionen in Gelenke: Unter sterilen Bedingungen wird die erforderliche Ozonmenge mit einer extrem dünnen Kanüle in das zu behandelnde Gelenk injiziert
Infiltration: Kleine Mengen Ozongas werden mit einer dünnen Kanüle in Muskelverspannungen, in Hüllgewebe von Sehnen oder Triggerpunkte infiltriert.
Ozon-Punktur: Unterspritzung von Akupunkturpunkten mit Ozon
Einsatzgebiete der Ozon-Therapie
Ozon hat eine starke bakterientötende und pilztötende Wirkung und deshalb ein breites Anwendungsspektrum:
- Desinfektion von Wunden
- Schlecht heilende Wunden
- Entzündliche Prozesse, wie z. B. offene Beine (Ulcus cruris) oder entzündliche Darmerkrankungen (Colitis, Proktitis)
- Verbrennungen
- Bakterielle- und virusbedingte Erkrankungen
- Pilzinfektionen
- Durchblutungsstörungen
- Revitalisierung
- Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Gicht
- Rheumatische Erkrankungen
Nachteile der Ozon-Therapie
Die Ozon-Therapie gehört in die Hände von erfahrenden und gut ausgebildeten Therapeuten, die sich über die möglichen Risiken bewusst sind. Die Therapie kann nicht zu Hause als Selbstanwendung durchgeführt werden.
Die Ozontherapie soll nicht durchgeführt werden bei:
- Gerinnungsstörungen und Blutungsneigung
- Frischer Schlaganfall oder Herzinfarkt
- Überfunktion der Schilddrüse
- Ozonallergie
- Alkoholmissbrauch
- Während der Schwangerschaft
Anmerkung des Verfassers:
Diese Art der Therapie ist eine starke Reiztherapie mit dem Gedanken, durch eine vermehrte Bildung von Freien Radikalen (auch Sauerstoffradikale genannt) im Blut, einen starken Reiz im Körper auszulösen. Zweifelsohne hat auch die Ozon-Therapie bei speziellen Symptomen wie Durchblutungsstörungen, Immunsystemstörungen, Störungen der Wundheilung usw. gute Ergebnisse erzielt. Hierbei werden jedoch immer Reaktionen erzwungen. Wenn der Therapiereiz zu stark ist, bzw. der Energielevel des Patienten zu niedrig, kommt es meist zu heftigen Reaktionen, die sehr unangenehm für den Patienten sein können. Bevor diese Therapie durchgeführt wird, sollten die Patienten über ausreichend Energiereserven verfügen, um auch effektiv auf die Reize reagieren zu können.
Geschichte der Ozontherapie
Der deutsche Arzt Constantin Lender setzte erstmals um 1870 Ozon als Mittel zur Inhalation ein. Er fand heraus, dass Ozon sehr zuverlässig Keime abtötet. Es folgten weitere umfangreiche Versuche, um Ozon als Arznei einsetzten zu können. Verschiedene Trägersubstanzen wie Terpentin und Olivenöl oder Wasser wurden ausprobiert. Es wurden Infektionen wie Cholera, Typhus, Ruhr, Furunkel, Schmerzen aller Art, Lähmungen und andere Beschwerden behandelt.
Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Ozon zur Desinfektion von Trinkwasser eingesetzt. Im ersten Weltkrieg setzte der Feldarzt und Chirurg A. Wolff das Ozon zur Beschleunigung der Heilung von Wunden ein.
Ab den 1930er-Jahren setzte in einigen europäischen Ländern eine regelrecht Ozon-Therapiewelle ein, die die Anwendungsformen und den Einsatz bei Beschwerden und Krankheiten deutlich erweiterte. In vielen Bereichen der Medizin wurde Ozon eingesetzt, ob als Trinkkur, Klistier, Spray oder Injektion. Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet die Ozon-Therapie ein wenig in Vergessenheit, bis 1959 das erste Patent auf ein Ozongerät erteilt wurde. Das Gerät erzeugte Ozonmischungen für medizinische Zwecke. Seit 1972 ist eine Ärztegesellschaft für Ozon-Therapie in Deutschland aktiv, die mit den Ozongesellschaften in Österreich, der Schweiz und in Italien zusammenarbeitet. Aktuell gibt es eine Vielzahl von Geräten zur Ozon-Therapie. Wegen der Schädigungen und Nebenwirkungen im Nasen- Rachen und Bronchialbereich wird die Inhalation von Ozon wird jedoch nicht mehr durchgeführt.